Reflextherapie nach Annegret Chucholowski

Von der Reflexhemmung zur Reflexintegration

Vom problemorientierten Arbeiten zum lösungsorientierten Arbeiten
Meine Entwicklung und Entdeckungen seit 1997

Als ich mich entschied, an der von Peter Blythe entwickelten, 2-jährigen Weiterbildung zur Neurophysiologischen Entwicklungsförderung (INPP) teilzunehmen, hatte ich bereits sehr viele Kurse in Kinesiologie besucht, um Kinder mit Entwicklungsverzögerung und Schulschwierigkeiten zu begleiten: Three in One, Pädagogische Kinesiologie bei Annemarie Goldschmidt und das Learning Enhancement Advanced Program ( L.E.A.P. ) bei Charles Krebs. Meine Idee war, eine Verbindung herzustellen.

1997 verabredete ich mit Peter Blythe, dem Begründer des Institute for Neuro-Physiological Psychology" (Institut für neurophysiologische Psychologie, INPP), dass ich nach weiteren Balancetechniken Ausschau halten und die Hemmung frühkindlicher Reflexe kinesiologisch begleiten werde.
Ich hatte zunächst einmal zwei Balancetechniken im Blick:
- Im Hörtraining nach Dr. Christian Volf nutzten wir Klanggabeln. Peter Blythe wusste das
  und vermutete, dass sich der Einsatz von Klanggabeln lohnen würde.
- Bachblüten gibt es in England in jedem Reformhaus.

Ich hielt Ausschau nach weiteren einfachen und günstigen Methoden, die eine Ergänzung für die von Peter Blythe beobachteten frühkindlichen stereotypen Bewegungen sein könnten. Dabei begleitete mich die Frage: Was lieben Kinder? Was würden sie gern tun?

So gesellten sich zunächst zum Einsatz von Klanggabeln und Bachblüten, die Farbpunktur, ätherische Öle und die tibetischen Achten von Richard Utt dazu. Mit der Zeit ergänzte ich das Repertoire mit den Chakra Essenzen von Lage & Roy und der Akupressur.


2000 brachte ich auf einer INPP-Konferenz Peter Blythe und Charles Krebs zusammen. Charles stellte die Kinesiologie und sein L.E.A.P. vor und er hatte die Möglichkeit, mit der Welt der frühkindlichen Reflexe in Kontakt zu kommen. Viele fachkundige Gespräche fanden rund um die Konferenz statt, die in mir eine Welle der Kreativität auslösten.

Ich ließ Peter und Charles an all meinen Entdeckungen teilhaben.

Ich brauchte Sicherheit. Sicherheit darüber, dass die von mir entdeckten Methoden Fortschritte in der neurologischen Entwicklung des Kindes bringen. Deshalb führte ich mit vielen Kindern die von Peter Blythe und seiner Frau Sally Goddard entwickelte 3-stündige Diagnostik durch. Danach testete ich mit Hilfe des Muskeltests aus der Kinesiologie aus,
- welche der obigen von mir entwickelten Methoden zur Reflexhemmung bei dem Kind
  während der Behandlung zum Einsatz kommen sollen
- welche der ausgetesteten Methoden zuhause angewandt werden sollten und
- wann ich mit dem Kind weiterarbeiten sollte.

Meist erhielt ich bereits zur zweiten Sitzung positives Feedback. Im Schnitt arbeitete ich mit einem Kind insgesamt 3- 4 x, alle 6 – 8 Wochen jeweils 60 Minuten. Nach einem Jahr führte ich nochmals die 3-stündige Diagnostik durch und stellte fest, dass das Kind deutliche Fortschritte gemacht hatte, sowohl in den neurologischen als auch in den fein- und grobmotorischen Tests.

Hugo Tobar, ein genialer Kinesiologe aus Australien, der inzwischen in Österreich lebt, erfuhr von meiner Arbeit und setzte sich dafür ein, all‘ meine Entdeckungen mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen. Seitdem unterrichte ich meine Entdeckungen in Deutschland und in der Schweiz. Auch Hugo war inspiriert und entwickelte seine eigenen Kurse zur Reflexhemmung.


Von 2000 – 2002 nahm ich bei Erika Schäfer an der Weiterbildung zur Systemaufstellung teil. Ich fragte mich, inwieweit Verstrickungen im Familiensystem Einfluss haben könnten auf die Reflexentwicklung. In der Systemaufstellung geht es z.B. darum, Ausgegrenztes zu entdecken, es wieder ins System hereinzuholen und ihm seinen guten Platz zu geben.

Mit dieser systemaufstellerischen Haltung war es mir nicht mehr möglich, von einer Reflexhemmung zu sprechen und mit einem defizitorientierten Blick zu schauen. Seit dieser Zeit arbeite ich lösungsorientiert und integriere die Reflexe.

Frühkindliche Reflexe entstehen im Mutterleib nach einem festen Plan. Jeder frühkindliche Reflex ist zu vergleichen mit einem Schauspieler, der sich auf das Theaterstück mit dem Titel „Geburt“ vorbereitet. Hat der Schauspieler seine Rolle nicht gut genug eingeübt, verpasst er seinen Auftritt oder wurde ihm der Auftritt verwehrt, wartet er noch heute auf seinen Einsatz und stört damit die neurologische Entwicklung. Seit Sommer 2015 gebe ich dem Reflex/dem Schauspieler in einer systemaufstellerischen Intervention die Möglichkeit, auf die Bühne zu treten. Er bekommt seinen Platz und kann gesehen werden als das, was er ist. Positive Begleiterscheinung ist dabei das Entdecken und Aufdecken von z.B. Verschleierungen, Überlagerungen und/oder Verstrickungen.